Osteoporosezentrum (Friedrichstadt)

Morbus Paget

 

Der Morbus Paget (lat. Osteodystrophia deformans) ist eine Skeletterkrankung, bei der es zu Umbauprozessen am Knochen kommt, ähnlich wie bei der . Dies führt zu einer Veränderung der Knochenstruktur. Anders jedoch als bei der findet der Prozess häufig nicht generalisiert, sondern meist nur herdförmig an einzelnen Knochen statt.

Ähnlich wie bei der ist das Gleichgewicht beim Morbus Paget zwischen Knochenauf- und -abbau gestört. Dies beginnt mit einem entzündlichen Prozess, der mit einem verstärkten Knochenabbau einhergeht. Im weiteren Verlauf geht die Entzündung zurück und hinterlässt durch überschießende Knochenaufbauprozesse eine dichtere aber unregelmäßige Knochenstruktur. Diese Verdichtung stört nun das Gleichgewicht zwischen Stabilität und Flexibilität des Knochens, wodurch dieser brüchiger wird.

Der Morbus Paget schreitet langsam voran und tritt gewöhnlich ab dem 40. Lebensjahr auf. Das Durchschnittsalter der Betroffenen liegt bei etwa 60 Jahren. In Westeuropa sind insgesamt etwa 1-3 % der Bevölkerung betroffen, wobei die Erkrankung bei Männern häufiger vorkommt als Frauen.

Der Mb. Paget tritt gehäuft in Europa, Australien und Neuseeland auf. Erstbeschreiber und Namensgeber der Krankheit war 1877 der Pathologe und Chirurg James Paget aus England, wo die Krankheit am häufigsten ist.

Die Ursache der Erkrankung ist noch unklar. Es werden Virusinfektionen als mögliche Auslöser diskutiert. Auch genetische Komponenten scheinen eine Rolle zu spielen. Dafür spricht die geografische Häufung des Morbus Paget in Westeuropa und Regionen, die von Westeuropäern bevölkert wurden (z.B. USA und Neuseeland). Selten tritt die Erkrankung jedoch z.B. Skandinavien, Afrika und Asien auf.